Harry hätte nicht erwartet zu so früher Stunde hier im Gemeinschaftsraum jemanden anzutreffen, auch wenn er es gehofft hatte. Jetzt begegnete er sogar zwei verwandten Seelen, denen der Schlaf viel zu früh geraubt wurde.
Von Hermine war er es in letzter Zeit gewöhnt, dass sie schon früher als alle anderen Gryffindor im Gemeinschaftsraum anzutreffen war und das machte ihm insgeheim Sorgen, denn sie war meistens ein bisschen blass und schlief sogar im Unterricht ein. Bei Professor Binns konnte er das ja noch verstehen, denn da passierte es ihm auch mehr als einmal, wenn der Lehrer für Geschichte der Zauberei wieder endlose Daten über irgendwelche Koboldkriege herunter leierte. Allerdings hatte Hermine dort auch immer fleißig mitgeschrieben und er und Ron konnten sich später, wenn sie wieder einmal den Unterricht verpennt hatten, ihre Notizen durchlesen. Jetzt fragte sie die beiden ständig nach Unterrichtsmaterialien und das beunruhigte ihn noch mehr, denn jetzt war es an ihm und seinem besten Freund, im Unterricht aufzupassen und das fiel ihm alles andere als leicht.
Allerdings die Anwesenheit der anderen Gryffindor überraschte ihn und er erwiederte ihre freundliche Begrüßung. Harry überlegte einen Moment ob er schon öfter mit der jungen Gryffindor gesprochen hatte, die in Ginnys Jahrgang sein musste. Betreten musste er feststellen, dass er kaum einen Mitschüler aus den jüngeren Jahrgängen richtig gut kannt. Er beschloss das nun zu ändern, auch wenn er am liebsten mit Hermine allein sprechen wollte, denn es interessierte ihn, wie es ihr im Moment ging. Er warf noch einen Blick auf seine Freundin und wandte sich wieder der anderen Gryffindor zu. Harry überlegte fieberhaft ob ihm der Name der jungen Gryffindor wieder einfallen würde. Als er sie endlich fragen wollte, ob sie sich zu ihm und Hermine, die noch immer mit einem schweren Wälzer bewaffnet in einem gemütlichen Sessel saß und ihn nicht zu bemerken schien, setzen wollte, als Hermines Kater, Krummbein, vom Schoß seiner Freundin sprang und ihm um die Beine strich. Das schien Hermines Aufmerksamkeit auf ihn zu lenken und sie begrüßte ihn müde. Sie sah sogar noch blasser aus als gestern und sie schien über eine Menge wichtiger Dinge nachzudenken. Das bestärkte Harry sogar noch in dem Wunsch mit Hermine allein sprechen zu wollen, doch er wollte sein Gegenüber nciht einfach stehen lassen.
Endlich war ihm der Name der Sechsklässlerin wieder eingefallen und er sagte: "Hey Jess, willst du dich nicht zu uns setzen? Jetzt wo wir sowiso schon alle wach sind." Außerdem sollten wir in Anbetracht des bevorstehenden Krieges jeden Verbündeten suchen, den wir kriegen können fügte er in Gedanken hinzu, denn dass es einen Krieg geben würde, dessen war er sich sicher.